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Wer verdient mehr: Leiharbeiter oder Stammpersonal?

Studie zum Lohnunterschied in der Zeitarbeit

Wer verdient mehr: Leiharbeiter oder Stammpersonal?

Wer Äpfel mit Birnen vergleicht, erhält keine aussagekräftigen Daten. Dennoch geschieht genau das seit Jahren in der Gegenüberstellung des Lohns von teils hochqualifiziertem Stammpersonal und weniger qualifizierten Zeitarbeitnehmern. Mit der Studie »Die Lohnlücke in der Zeitarbeit – eine empirische Analyse auf Grundlage von BA-Daten und der Verdienststrukturerhebung« bringt das »RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung« bereinigte Zahlen ins Spiel, die ein völlig neues Bild der Lohnstrukturen vermittelt: Das vielzitierte Gefälle zwischen Leiharbeitern und fest Angestellten gibt es gar nicht.

 

Vergleich halbjährlicher Bruttomonatslöhne liefert falsches Bild

In der öffentlichen Darstellung dominiert ein mutmaßliches Lohngefälle von 43% zwischen Zeitarbeitern und Stammbeschäftigen. Der Wert ergibt sich aus den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA), wobei Bruttomonatslöhne halbjährlich pauschal erfasst werden. Das Problem: Die fehlende Arbeitszeiterfassung lässt keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Stundenlohn zu. Darüber hinaus unterscheidet die Pauschalerfassung keinerlei beobachtbare Charakteristika wie Berufsabschluss, Anforderungsniveau oder Berufserfahrung. Um diese Defizite zu vermeiden, hat das »RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung« für die aktuelle Studie mit einer Verdienststrukturerhebung (VSE) gearbeitet, die alle relevanten Faktoren berücksichtigt.

 

Statistische Zwillinge geben Aufschluss: kein Lohngefälle vorhanden

Bei sogenannten Statistischen Zwillingen werden Arbeitnehmer verglichen, die ein nahezu identisches Profil aufweisen. Alleine durch diese Anpassung ergibt sich aus den Zahlen der BA nur noch ein Lohngefälle von 17% zwischen festangestellten Arbeitnehmern und Zeitarbeitern. Liegen die VSE-Daten mit Berücksichtigung der tatsächlichen Arbeitszeit zugrunde, schrumpft das Lohngefälle des Bruttomonatslohns zwischen Statistischen Zwillingen auf 6,5%, der Unterschied beim realen Bruttostundenlohn auf 0%. Das heißt: Ein gleich qualifizierter Zeitarbeitsnehmer erhält im Schnitt denselben Stundenlohn wie in einer Festanstellung. Die Lohnlücke (Pay Gap) basiert also im Wesentlichen auf einer Verzerrung viel zu grob erfasster Daten.

Den Endbericht der Studie im PDF-Format erhalten Sie beim Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) (PDF)

 

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