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Methodenbericht 2019: mittleres Bruttomonatsentgelt fair vergleichen

Bereinigter Pay Gap von Leiharbeitnehmern

Methodenbericht 2019: mittleres Bruttomonatsentgelt fair vergleichen

Immer wieder wird die Ungleichheit der Bezüge zwischen Festangestellten und Leiharbeitnehmern betont, ohne die zugrundeliegenden Strukturen dieses Pay Gaps zu berücksichtigen. Denn das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt einer langjährig beschäftigten Fachkraft ist mit dem eines kurzfristig eingesetzten Leiharbeiternehmers nicht absolut zu vergleichen, selbst dann nicht, wenn innerhalb des zu vergleichenden Beschäftigungszeitraums ein identisches Arbeitsvolumen bewältigt wurde. Warum das so ist, erklärt der aktuelle Methodenbericht 2019 der Bundesagentur für Arbeit mit dem bereinigten Pay Gap von Leiharbeitnehmern.

 

Viele Faktoren erfordern einen relativen Entgeltvergleich

Alter, Staatsangehörigkeit, Qualifikation, berufliche Tätigkeit und Erfahrung, Beschäftigungsdauer und Anforderungsniveau spielen für das Bruttomonatsentgelt eine entscheidende Rolle. Dass Helfer beispielsweise deutlich unterdurchschnittlich entlohnt werden, ist entsprechend kein Phänomen der Leiharbeit, sondern direkte Folge der Merkmalsstrukturen eines Arbeitnehmers. Auf dieser Grundlage hat die Bundesagentur für Arbeit ein Modell zur Bereinigung des Entgeltunterschieds – des sogenannten Pay Gaps – für Leiharbeitnehmer erarbeitet.

 

Zahlen: der bereinigte Pay Gap im Überblick

Im absoluten Vergleich erzielten Leiharbeitnehmer im Jahr 2017 sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigte Leiharbeitnehmer ein mittleres Bruttomonatsentgelt (Median) von 1.868 Euro gegenüber 3.260 Euro sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte in Festanstellung, das entspricht einem Pay Gap von 1.392 Euro. Würden die Leiharbeitnehmer die gleichen Strukturen wie die Festangestellten aufweisen, läge das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt von Leiharbeitnehmern bei 2.630 Euro, womit der bereinigte Pay Gap mit 761 Euro gegenüber dem unbereinigten Vergleich um knapp 55% niedriger ausfällt.

Den ausführlichen Methodenbericht zum bereinigten Pay Gap von Leiharbeitnehmern (PDF mit 42 Seiten) stellt die Bundesagentur für Arbeit zum kostenlosen Download bereit.

 


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