Stellenrückgang in der Zeitarbeit

Rund 120.000 weniger beschäftigte Leiharbeiter

Laut aktueller Berichte der Bundesagentur für Arbeit (BA) sind die Beschäftigungszahlen in der Zeitarbeit um mehr als 120.000 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Das mediale Echo verweist überwiegend auf die Coronakrise als Grund, die bei genauerem Blick aber nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Konjunkturrückgang und Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG)

Sven Kramer, stellvertretender iGZ-Bundesvorsitzende, führte den Beschäftigungsrückgang in der Zeitarbeit in einem Interview mit dem Radiosender »mdr AKTUELL« auf den Konjunkturabschwung zurück, der bereits vor der Pandemie besonders in der Metall- und Elektro-Industrie zu verzeichnen war. Des Weiteren zeigten sich nun die ganzen Auswirkungen des neuen Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG), das die Beschäftigungszeit in der Leiharbeit auf maximal achtzehn Monate beschränkt.

Zeitarbeit als Brücke in den Arbeitsmarkt

Entgegen aller Kritik und Befürchtungen herrsche laut Kramer in der Zeitarbeit keine Hire-And-Fire-Mentalität, sondern die Unternehmen seien verstärkt an Festanstellungen für Leiharbeiter interessiert, was sich in einer durchschnittlichen Übernahmequote von 30% widerspiegelt. Damit erfülle die Zeitarbeit genau die Funktion, die sich die Politik immer wünsche, nämlich als Brücke in den normalen Arbeitsmarkt.

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